Young Plato

Regie: Neasa Ní Chianáin, Declan McGrath | BE, FR, IE | 2021 | 52 min. | Originalfassung mit deutschen Erzählstimmen

Seit mehr als 50 Jahren herrscht in Nordirland ein offener Konflikt zwischen Protestant:innen und Katholik:innen. Die Protestant:innen wollen bei Großbritannien bleiben. Die Katholik:innen setzen sich für eine Vereinigung mit Irland ein.
Der Konflikt verlief von 1969-1998 gewalttätig und kostete vielen Menschen das Leben.
Seit 1998 läuft ein Friedensprozeß.
Direktor Kevin McArevey ist Leiter einer bemerkenswerten Schule: Die "Holy Cross Boys Primary School“ bietet Buben mit kritischem Denken und Philosophie einen Ausweg aus der Gewaltspirale, die sich seit Generationen immer weiterdreht. Umgeben von sozialen Konflikten, Armut und sogenannten „Friedensmauern“, die nach wie vor protestantische von katholischen Wohnvierteln trennen, versucht die Schule den Kindern die Chance auf eine friedliche Zukunft zu geben.
Um den Kreislauf Gewalt zu durchbrechen, setzt die Schule, auf eine ungewöhnliche Methode: die entwaffnende Kraft der Philosophie. Tag für Tag werden Eltern und Kinder zu kritischem Denken herausgefordert. Jede Schlägerei, jeder Griff zur Gewalt an der Schule führt zu Sanktionen und zu einer Auseinandersetzung an der Philosophiewand.
Der engagierte Schulleiter hat sich als seine Stütze im Alltag zusätzlich die Musik von Elvis auserkoren. Elvis und griechische Philosophie, ein starkes Team im Kampf gegen die Gewalt in Nordirland.

Das Filmteam ist fast zwei Jahre lang vor Ort mit dabei, und trotz des schwierigen Themas erzählt dieser Film erfrischend fröhlich und gibt Hoffnung auf Besserung vor Ort.

Auszüge aus den Regiestatements:
 „…in der Holy Cross Boys School gab es Hoffnung. Kevin McArevey, der eigenwillige Schulleiter, furchtlos und standhaft in seinem Glauben an Philosophie und kritisches Denken, war Philosoph und Clown zugleich. Seine Leidenschaft war ansteckend und sein Charisma überzeugend. Kevin wartete nicht gern darauf, dass die Bildungsausschüsse seine Ideen absegneten. Er ging mit Volldampf voran und zeigte, was man erreichen kann, wenn man Philosophie zu einem Kernfach an seiner Schule macht. Um ihn herum hatte das Schulpersonal eine Oase geschaffen, in der die Kinder - und oft auch ihre Eltern - von einem unglaublich engagierten Team unterstützt wurden, das ebenfalls entschlossen war, etwas zu verändern. Vom Hausmeister bis zum Küchenpersonal, von den Assistent:innen in den Klassenzimmern bis zu den Lehrer:innen - sie alle taten wirklich alles, um das Leben ihrer Schüler und letztlich ihrer Gemeinschaft zu verbessern. Dieser Film ist ein Zeugnis dieser Reise.“
Anmerkung der Regisseurin Neasa Ní Chianáin

„Neasa und ich hatten das Privileg, mit der Erlaubnis von Kevin und den Mitarbeiter:innen und Schülern von Holy Cross Boys fast zwei Jahre unter ihnen zu verbringen und das Leben der Schule und der Gemeinschaft zu beobachten und aufzuzeichnen. Ich hoffe, dass der daraus resultierende Film ein herzerwärmendes und ermutigendes Zeugnis für die Kraft der Bildung und für die Hoffnung ist, dass eine Gesellschaft nach einem Konflikt die Fesseln des Krieges abschütteln kann.“
Anmerkung des Regisseurs Declan McGrath

DIe Langfassung der beiden Statements findet sich in den Extras und ist äußerst lesenswert, da die beiden viel von den Verhältnissen vor Ort und dem erfolgreichen Modell der Schule erzählen.

Eingeladen auf zahlreiche Festivals und immer wieder ein Publikumsliebling!
Nominiert für den One World Filmclubs Award 2022!
Wir danken an dieser Stelle arte und autlook sales für Ihr Entgegekommen, das es uns ermöglicht euch diese deutsche Fassung zur Verfügung zu stellen.

Trailerhinweis: Im Gegensatz zum Trailer gibt es den Film für euch in einer deutschen Fassung.

Altersempfehlung: ab 15