BEST PRACTICE: Stell dir vor, mit einem Schlag wäre das alles "haram"
"Unter den Taliban war Musik und Tanz verboten. Früher waren unsere Seelen tot, jetzt dürfen wir sie wieder zum Leben erwecken!"
Der One World Filmclub-Z9 griff dieses markante Zitat aus dem Film Afghan Star als Statement für seinen Filmclubabend heraus.
Anschließend schreiben sie uns:
In entspannter Caféhaus-Athmosphäre sahen sich 10 Jugendliche (zufälligerweise nur Burschen) die tolle Doku "Afghan Star"an. Es gab keinerlei kontroversielle Äußerungen, dafür aber verständnisloses Kopfschütteln angesichts des irren Taliban-Weltbildes.
Zwei Stunden später wurde es sehr angespannt-spannend, als ein neuer Besucher vor der Europakarte plötzlich anfing über IS, Türkei und "wünschenswerte Ausbreitung DES Islam" zu schwadronieren. Folgende Entgegnung - vom zuvor Gesehenen direkt inspiriert - wirkte kalmierend und ließ so etwas wie Nachdenklichkeit aufblitzen:
"Stell dir vor, von heute auf morgen bestimmen ein paar alte Männer, was der "wahre" Islam zu sein hat und dass Musik und Tanz von nun an verboten sind. Du verstehst dich als Moslem?[Nicken] Du hörst auch gerne (türkische) Musik und tanzt gerne? [Nicken] Stell dir vor, Jahrhunderte alte Traditionen - auch - türkischer Kultur wären mit einem Schlag "haram"..."
Schwere Empfehlung von „Afghan Star“ für andere Filmclubs :)!

Dem One World Filmclub-Z9 gelingt es immer wieder, Themen, die die Jugendlichen bewegen und betreffen im Rahmen eines Filmclubabends zu diskutieren. Sei es, beim Hinterfragen traditioneller Geschlechterrollen (Das Arrangement), des eigenen Konsumverhaltens (Blood in The Mobile) oder bei der Veranschaulichung gesellschaftspolitischer Themen (Afghan Star).
Gut vorbereitet, in angenehmer Athmosphäre und mit einer klaren Positionierung, dass Menschenrechte ausnahmslos für alle gelten.  
Dafür gibt’s ein Best Practice!
Lieber Filmclub, weiter so :)